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Maskenschalter

  • 1. September 202420. April 2025
  • von Anne Burgmer

Spricht ein:e Schweizer:in mit einer Person hochdeutscher Muttersprache, kippt intern ein Schalter. Egal wie oft um Mundart gebeten wird, die Antwort lautet: „Weisst Du, es ist so antrainiert, ins Hochdeutsche zu wechseln, ich kann kaum etwas dagegen machen.“ Selbst mit mir, seit 2005 in der Schweiz, mittlerweile Doppelbürgerin und Stolpermundartsprecherin, sprechen viele dann automatisiert Standarddeutsch.

Mir als Autist:in geht es mit dem Maskieren so. Egal wie sehr eine allistische* Person sagt: „Du musst bei mir nicht maskieren*!“, es ist mir als spätdiagnostizierter Person so in Fleisch und Blut übergegangen, meine persönlichen Reaktionen zu verstecken, dass ich von einem inneren Maskenschalter spreche; es ist eine automatisierte Schutzreaktion. Vollständig unmaskiert kann ich entspannt nur sein, wenn ich alleine oder im Kreis anderer autistischer Menschen bin – oder mit der Handvoll Menschen, die mich davon überzeugt haben, dass ich bei ihnen sicher bin.

  • allistisch = nicht-autistisch
  • maskieren = die intuitiven autistischen Verhaltensweisen verstecken; das kostet viel Energie und
    erschöpft auf die Dauer derart, dass Autist:innen daran zerbrechen können
Maske auf, egal…
…wie erschöpft, bis irgendwann nichts mehr geht. Nur, um in die Welt „zu passen“.
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